Professionalität | Mila & Dennis | P

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Dennis

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Beiträge: 21

Professionalität | Mila & Dennis | P

von Dennis am 20.09.2018 12:27

Dr. Cavendish war professionell, er hatte nichts mit seinen Kollegen. Außer einmal etwas Harmloseres mit einer Krankenschwester. Arbeit war Arbeit und Probleme hatte er genug. Einige Monate später wird ihm klar, dass er sich besser an seine Prinzipien gehalten hätte, denn seine Nacht mit Ärztin Mila brachte unerwartete Konsequenzen.


Ein Tag, zwei Eingriffe. Einige der Chirurgen hatten sich darum gestritten, ich kannte Dr. Hannigan nur vom Sehen her. Ich interessierte mich kaum für meine Mitmenschen. Vielleicht war diese Frau bereits seit Jahren auf der Station, ich wusste es nicht – jeder von uns hatte unterschiedliche Arbeitsschichten, betreute unterschiedliche Patienten, man kannte sich nicht wirklich, es bliebt keine Zeit für Nettigkeiten und wenn vielleicht zwei bis maximal drei Wörter als Begrüßung, wenn wir uns in einem der Gängen sahen.
Was wusste ich also über sie? Nur das Nötigste. Dr. Hannigan, ihren Vornamen kannte ich nicht. Ihre Augen waren grün, wobei ich auch ein Hauch von braun darin erkenne. Haarfarbe? Sie trug die klassische Chirurgen Uniform, mit der OP-Haube. Dies war schwer zu erkennen und auch wie sie darunter aussah. Doch eines merkte ich sehr schnell. Sie war erfolgreich. Seit 4 Tagen betreuten wir den selben Patienten. Es war ein Mann mit Lungenkrebs, die Metastasen hatten sich bereits bis zum Herzen gebildet. Herz- und Thoraxchirurgie überschnitten sich oft, dies war ein typisches Beispiel. Die Tumore im Herzen beeinflussten seinen Kreislauf ziemlich stark und die in der Lunge führte zu massiven Atembeschwerden. Jede Vollnarkose war eine Belastung für den Körper und da es zulange dauern würde, bis ich alleine dies durchführte, wandte ich mich gestern an einen der Oberärzte, die mir einen zweiten Chirurgen suchen sollten. So bot sich eine gemeinsame Operation an. Besonders, wenn wir den Brustkorb des Mannes nur einmal öffnen mussten. Ich war bereits mit meiner Arbeit früher fertig als sie und ich entschloss mich sie in der Zwischenzeit zu analysieren. Nicht ihren Körper, den ich zu meiner jetzigen Zeit kaum ausmachen konnte, sondern ihr Wunderwerk. Die Präzision ihrer Schnitte, die Genauigkeit und Sauberkeit, mit der sie den gesamten Tumor am linken Lungenflügel entfernt hatte und die wunderschönen Nähte, mit denen sie den Brustkorb des Mannes wieder verschlossen hatte, hatten mich fasziniert. Diese Chirurgin war wirklich gut. Sicherlich nicht so ausgezeichnet wie ich – doch das war in diesem Krankenhaus ohnehin niemand. Sie war erfolgreich. Dies war das wichtigste was ich über sie wissen musste, ihr Erfolg hatte mich erregt. Ich folgte jede einzelne ihrer Bewegungen und was hier gerade passierte, passte ganz einfach nicht zu mir. Dies hier war das erste Mal für mich, ich hatte keine Affären im Krankenhaus, ich suchte weder Liebe noch andere Probleme hier. Mit wem hätte ich schon schlafen sollen? Klar gab es da diese eine Schwester, aber zwischen uns blieb es harmlos. Was interessierten mich diese wenig erfolgreichen Hausfrauchen, die es nicht bis zur Ärztin geschafft hatten? Die andere weibliche Arztbelegschaft, kannte ich kaum, sie hielten mich sowieso für einen Arsch. Wenn ich wollte gabelte ich die Frauen doch sowieso in Nachtclubs auf. 90% meiner Eroberungen waren Juristinnen oder Managerinnen – erfolgreiche Frauen mit einer gewissen Ausstrahlung. Aussehen alleine machte mich nicht an. Es war der Erfolg einer Frau, der mich besonders erregte. Deswegen interessierte ich mich wohl in diesem Moment auch für Dr. Hannigan. Mir war ihre Haarfarbe egal, auch wie sie mit Vornamen hieß. All dies spielte keine Rolle für das was ich mit ihr nach der OP vor hatte. Ich wollte sie. Jetzt. Eigentlich wollte ich in diesem Moment, dass sie sich beeilte, doch sie ließ sich augenscheinlich Zeit. Diese wartete auch nicht lange und verließ, nachdem sie fertig war den OP Raum um in den Waschraum zu gehen. Dies war meine Chance, rief ich mir selbst zu. Durch die Glasscheibe, die den Saal vom Vorbereitungsraum trennte, beobachtete ich sie, sie streifte sich langsam ihre Latex Handschuhe von den Armen un wusch sich ihre Hände. Dort stand die Frau, die mich unbewusst erregt hatte, alleine und wusch sich. Mit einer fließenden Bewegung trat ich neben sie und musterte sie von der Seite, während ich mir ebenfalls die Hanschuhe abstreifte und mir den Mundschutz abnahm. Meine Kollegin musste wohl meinen brennenden Blick spüren, denn sie sah mich an, vielleicht weil sie nicht wusste warum ich so starrte. Ich sprach sie direkt an: „Dr. Hannigan," meine Stimme war wie dunkler Samt, sie strahlte Selbstsicherheit, Eleganz, leichte Arroganz sowie Erotik aus. „Ich wusste ja nicht, dass sie so talentiert sind.", während ich dies sagte, legte ich meine linke Hand auf ihren Unterarm und beugte mich näher zu ihr ehe ich weiter sprach: „Vielleicht möchten Sie mir ganz ungestört erklären, wie sie den Tumor aus diesem Gefäßsystem entfernt haben, ohne eine einzige Blutung zu verursachen. Ich war ... überrascht." Das letzte Wort betonte ich etwas und mein Blick war allessagend. Ein noch deutlicheres Angebot war kaum mehr möglich.

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Mila
Gelöschter Benutzer

Re: Professionalität | Mila & Dennis | P

von Mila am 07.10.2018 21:57

Mit dem Beginn meiner Schicht an diesem Morgen war mir bewusst, dass ich mich geradewegs in einen langen Tag stürzte. Dass selbst jetzt noch kein Ende in Sicht war, kam deshalb nicht unerwartet. Überraschen sollte es mich grundsätzlich nie, bedachte man, dass es kaum etwas so schlecht Planbares gab wie eine Schicht im Krankenhaus. Kehrte Ruhe ein, gab es immer wieder diesen einen Fall, der diese Ruhe über einen Haufen warf und den Arbeitstag noch etwas länger machte, als er es ohnehin bereits war. Heute war ich noch weit entfernt davon, mich von einem solchen Fall erwischen zu lassen. Bisher lief alles nach Plan, was bedeutete, dass ich gegen Abend in der nächsten Operation stand und den Chefarzt dabei unterstützte, einen Patienten von seinem Tumor zu befreien. Fälle wie diesen liebte ich. Der Tumor ließ sich ohne bedeutende Schwierigkeiten entfernen, was es beinahe so aussiehen ließ, als wäre es ein Kinderspiel, einen Menschen von einem Krankheitsbild zu befreien, das lange Zeit einem Todesurteil gleichgesetzt wurde. Zwar war ich jung, doch in meiner Zeit als Ärztin hatte ich bisher genug Erfahrungen sammeln dürfen um an dieser Stelle anmerken zu können, dass es leider nicht immer so einfach war. Man erreichte den Tumor nicht immer auf dem einfachsten Wege. Er suchte sich die verzwicktesten Plätze, um in Ruhe heranwachsen zu können. Damit standen Chirurgen immer wieder vor Herausforderungen, die sie mal mehr und mal weniger erfolgreich bewältigten. Diese Operation bereitete mir besonders viel Freude, denn selbst wenn ich nicht viel davon hielt, an festen Plänen festzuhalten und Alternativen vollkommen außer Acht zu lassen, so sah es hierbei ganz danach aus, als wären Alternativen beinahe überflüssig. Ruhig ging ich meinen Teil dieser Operation an, ich setzte meine Schnitte nach gewissenhafter Überlegung und ließ mich auch bei meinen Nähten nicht durch die Tatsache, dass der Chefarzt seine Aufgabe längst hinter sich gebracht hatte, in Hektik versetzen. Hätte ich Wettbewerbe gewinnen wollen, so hätte ich mich für eine Karriere als Sportlerin interessiert. Es ging mir hierbei einzig und allein darum, das Leben dieses Patienten zu verbessern - selbst wenn ich es durch meine paar Schnitte nicht rettete, so trug ich bei richtig erledigter Arbeit dennoch dazu bei, dass der Patient an einer bedeutenden Verbesserung der Lebensqualität hinzugewann. 
Einige Minuten später ließ ich von dem Patienten ab, guten Gewissens und vollkommen zufrieden mit dem Ergebnis meiner Arbeit. Da ein erfolgreicher Eingriff niemals bloß auf die Kappe einer Person ging und jedermann seiner individuellen Aufgabe nachgehen musste, sodass es zu einem solchen Erfolg kam, bedankte ich mich kurz für die erfolgreiche Operation, ehe ich mich gemütlichen Schrittes fortbewegte und mich gleich an die nächste Aufgabe wagte, die allerdings bloß daraus bestand, mich nach der Operation zu waschen. Ich ließ die benutzten Handschuhe in dem Abfalleimer verschwinden und wusch anschließend meine Hände, als ich nebenbei darauf aufmerksam wurde, wie Dr. Cavendish den Vorbereitungsraum betrat und sich neben mich stellte. Zunächst blieb ich dabei, mich voll und ganz auf meine Aufgabe zu konzentrieren, selbst wenn sie weitaus weniger anspruchsvoll war, doch mit dem Gefühl, seinen Blick auf mir zu spüren, konnte ich nicht anders, als schließlich aufzusehen. Der Klang seiner Stimme hatte eine Wirkung auf mich, von der ich mir im ersten Moment gar nicht sicher war, wie ich sie in Worte zusammenfassen sollte. "Sollte ich es als Beleidigung auffassen, dass ich Sie erst jetzt davon überzeugen konnte, Dr. Cavendish?", entgegnete ich, war allerdings, selbst wenn es durch meine Worte so wirken mochte, ganz und gar nicht beleidigt. Mir reichte die Gewissheit, nicht schlecht auf meinem Gebiet zu sein. Selbst wenn ich zugeben musste, dass gegen ein wenig Anerkennung niemals etwas einzuwenden war. Mich überraschte dieses Gespräch, denn ich konnte nicht behaupten, mich zuvor großartig mit dem Chefarzt unterhalten zu haben. Die Überraschung war allerdings nicht so groß wie die kurze Verwirrung darüber, wie sein Verhalten denn nun zu deuten war. Mit jeder Sekunde schien es etwas eindeutiger zu werden und so konnte ich mir denken, in welche Richtung dieses Gespräch ging. "Natürlich, das tue ich sehr gerne." Mit diesen Worten ging ich schließlich darauf ein, blickte ihm gleichzeitig in die Augen und hielt seinem Blick stand, denn selbst wenn ich dem Chefarzt gegenüber Respekt aufwies, so war ich dennoch niemand, der sich leicht verunsichern ließ.

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